Testpiloten

Das wirkliche Leben: Events, Fotos, Videos und alles weitere aus Zivil- und Militärluftfahrt

Moderator: JaBoG32 Stab

Benutzeravatar
Dirty
Intermediate Member
Beiträge: 199
Registriert: 13. Aug 2004, 14:25

Beitrag von Dirty » 30. Mai 2005, 10:07

[quoteqck]...nicht zu vergleichen mit den Pionieren der Luftfahrt versteht sich.[/quoteqck]

In der Tat nicht zu vergleichen mit den Pionieren der Luftfahrt! Die hatten i. d. R nichts als lebensverachtende Ignoranz der möglichen Gefahren, gepaart mit Unwissenheit und Profilneurose hoch 20. Ausnahmen mag es gegeben haben, aber sogar Chuck Yeager oder die ersten Astronauten würde man nach heutigen Maßstäben nur als grob fahrlässig bezeichnen können. Die Arbeiten eines heutigen Testpiloten liegen dagegen eher am anderen Ende des Spektrums. Da wird nicht einfach mal geschaut wie sich denn das Fliegerli so verhält, sondern da werden Prognosen errechnet, und wenn die Parameter im Flug nicht passen wird der Versuch abgebrochen.

Wer sich damals an meinem Versuch beteiligt hat Performancecharts für die Su-27 zu erstellen wird schnell gemerkt haben wie langweilig es ist verschiedene Flugzustände im Envelope "anzufliegen" und die Werte zu notieren.

Nichts für Adrenalinsüchtige,... :cry:

Ich will hier Testpiloten nicht schlecht machen. Es gibt weltweit nur 5 oder 6 Testpilotenschulen. Fliegerisch bestimmt das Feinste was man werden kann, aber mit TopGun hats halt wenig zu tun.

Dirty :mrgreen:
It's not the speed that kills you,... it's the sudden stop!!!

Puma

Beitrag von Puma » 30. Mai 2005, 14:22

naja is auch irgendwie klar.
das sind 2 paar schuhe.

Sozusagen sind aber testpiloten dafür zuständig, um zu testen, ob die jets wohl das schaffen, was die bei Top Gun brauchen, oder aushalten müssen.
und natürlich um generell verbesserungen zu testen und messwerte zu liefern.


mfG Puma

Benutzeravatar
Greini
Gerade reingestolpert
Beiträge: 13
Registriert: 28. Mai 2005, 16:00

Beitrag von Greini » 30. Mai 2005, 14:39

@ JaBoG32_Tailhooker

ich will da jetzt nicht zurückballern?

will nur mal fragen, ob du glaubst, dass auch wenn im Briefing für den Flug auf die Minute genau getimed ist, was du wann machst und wie der Aus- und einflug geplant ist, Flughöhe und so weiter
weiters auf dem Übungsprogramm drauf steht z.b: Trudeln, oder Stallübungen bei Deltaflüglern vllt sogar Superstall, was ja nicht unbedingt zu hoch gegriffen ist für einen Testpiloten, dass du dann "normal" drinnen sitzt und dir nicht ein bißchen der blutdruck und der Puls steigt, mal abgesehen von den G-Kräften.

das ein Testpilot besondere Erfahrung in punkto Luftfahrzeugtechnik haben muß is mir klar, da die Fliegerei inzwischen so komplex geworden ist, muß man da einfach besondere Kenntnis vorbringen.

und das Testpiloten die wenigsten Freiheiten in der Luft is auch klar, denn da wird wahrscheinlich sogar aufgezeichnet, wann der Pilot ein "Furz" läßt und ob sich das auf das Flugverhalten auswirkt - übertrieben ausgedrückt.

nur mit der Aussage, dass Flachtrudeln in 15000ft oder sonst irgendein Trudeln kein Nervenkitzel ist, das bezweifle ich, denn auch wenn man schon 100 mal getrudelt hat, ist das keine Routine!
Der Flieger geht jedesmal anders rein und kommt jedesmal anders raus, auch wenn es minimal ist.
leitet man nicht schön aus, zieht man nachher zuviel - kommt man vllt wieder rein. das es ein höchst wissenschaftlicher Vorgang ist okay, und ich behaupte auch, dass man das sowieso nicht berechnen kann, denn da müßte man alle Windverhältnisse und sowas einbeziehen, das geht einfach nicht. tja ... jetzt hör ich dann langsam auf.

nur kurz noch bezüglich deiner Aussage ein Ei legen, mit dieser Einstellung find ich persönlich, darfst du nicht in die Fliegerei gehen! Denn da sollte man sich gegenseitig ergänzen!
Aus den Fehlern anderer lernen und ich meine ich bin auch oft anderer Meinung, aber he nobody is perfekt
ich lerne auch gern dazu und bei dir wird das genauso der Fall sein,
denn perfekt zu sein in der Fliegerei, das gibts nicht, net einmal der beste Testpilot, dazu is des ganze a bissal zu komplex!

in diesem Sinne

bin dir nicht böse, ganz im Gegenteil, wenn du deine Meinung kundgibts nur pass auf damit irgendwelche Leute hier im Forum schlecht zu machen.

Benutzeravatar
Greini
Gerade reingestolpert
Beiträge: 13
Registriert: 28. Mai 2005, 16:00

Beitrag von Greini » 30. Mai 2005, 14:40

rechtschreibfehler bitte entschuldigen

war a bissal im Stress

Gast

Beitrag von Gast » 30. Mai 2005, 15:04

Hmmmm,... :gruebel:

Also generell find ichs ja klasse Militärpiloten hier im Forum zu haben, ich lern ja auch gerne Neues, aber irgendwie macht's einfach kein rundes Bild bei Dir. Versteh mich nicht falsch, aber in einem "anonymen" Forum finden sich halt so einige finstere Gestalten. Auch der Satz,...

[quote7lk]...und ich behaupte auch, dass man das sowieso nicht berechnen kann, denn da müßte man alle Windverhältnisse und sowas einbeziehen, das geht einfach nicht.[/quote7lk]

macht mich stutzig, ist doch der Wind dem Fliegerli ziemlich egal. Kennst du den Spruch: "Für'n Flieger kommt der Wind immer von Vorn!"? ...im Fall des Trudelns käme der dann von unten.

Ich will Dir wirklich nicht unrecht tun. Darum sag doch welchen Flieger Du fliegst, wo Du's gelernt hast, und etwas zu Deinem momentanen Einsatzgebiet oder Deinen Lizenzen. Ich würd' gerne mehr über die militärische Fliegerei lernen, und ich denke Du könntest hier Viel mit ins Forum einbringen, darum:

Greini, Budder bei die Fisch'!!!! :D :D

Toryu
Advanced Member
Beiträge: 674
Registriert: 16. Jun 2003, 10:49

Beitrag von Toryu » 30. Mai 2005, 17:44

@ Dirty:

Nach diesen Maßstäben wären Leute wie Lilienthal auch als "grob fahrlässig" einzustufen.
Aber ohne diese "Wahnsinnigen" wären wir heute nicht da, wo wir sind.


+++++++++++++++

Testpiloten sind auch heute sicherlich noch als Crème de la Crème anzusehen.
Allerdings kann man das, was Testpiloten heute machen kaum mit den Testprogrammen der späten 40er, 50er und frühen 60er Jahre vergleichen.
Damals, als Piloten wie Scott Crossfield, Chuck Yeager und Neil Armstrong (uvm.) die "Helden im Tagesgespräch" waren, war das alles ein Stück gefährlicher - ohne Rechnerunterstützung (Vergleich: das Apollo-Programm kam mit weniger Rechenleistung aus, als ein moderner Taschenrechner). Dementsprechend hoch waren auch die Risiken - Todesfälle gab es zur Genüge.

Heute, im Zeitalter der Zero/Zero-Sitze und rechnerunterstützten Flugkontrollen sind die Risiken ungleich geringer (auch wenn FBW neue Unfallursachen auftreten lassen - siehe X-31).
Eine F-18 im Auftrag der NASA durch ein paar Trudelumdrehungen zu jagen (und im Notfall erst den "Spin Recovery"- Knopf und dann noch den Schleudersitz zu haben) ist schon etwas anderes, als eine X-15 zu "reiten".

Damals war man einfach ständig dabei, Grenzen zu überschreiten und absolutes Neuland zu betreten - heutzutage sind diese Gebiete weitestgehend erforscht. Man trifft also selten auf ein Problem, von dem man vorher keine Ahnung hatte ("Schallmauer").

Benutzeravatar
Cratcher
Advanced Member
Beiträge: 750
Registriert: 28. Apr 2005, 12:05

Beitrag von Cratcher » 30. Mai 2005, 17:59

Lieber Gast,

sicher gibt es immer den Flugwind. Der kommt beim Trudeln auch oft von unten. Aber es gibt auch den normalen Wind(normal^^). Wenn da mal eine Böhe kommt Trudelt das Flugzeug (höchst warscheinlich) anders als wenn keine da gewesen wär. Auch wenn es nur minimal ist. Die Flugzeuge heut zu Tage haben eine solch geringe angriffsfläche das der Flieger das eventuell gar nciht spürt.

Aber da oben kann ja wirklich alles mögliche passieren.

Insofern kann man sowas auch nicht berechnen. Den da oben kann der Wind 100Kmh schnell sein oder 200Kmh. (Habe natürlich keine ahnung davon aber hier unten kann es ja genau so sein deswegen behaupte ich mal das es da oben so ähnlich ist^^)

Ich hoffe lieber Gast das ich hiermit dein viereckiges Bild zu einem runden Bild gemacht habe^^
Bild

Tailhooker
Gerade reingestolpert
Beiträge: 19
Registriert: 22. Apr 2005, 12:54

Beitrag von Tailhooker » 30. Mai 2005, 19:50

so langsam führt die ganze sache ins nichts.

vielleicht sollte man erstmal unterscheiden, wovon hier gesprochen wird.

es gibt hier leute, welche direkt oder unmittelbar mit der fliegerei zu tun haben. einige welche selbst inhaber einer fluglizenz sind, bzw. andere welche es einmal waren.

dann gibt es hier leute, welche damit noch nie etwas zu tun hatten und relativ viel durcheinander schmeißen. (was ja gar nicht schlimm ist, jedoch zu verwirrung führt)

sagen wir einmal so. es gibt rennfahrer und rennfahrer. die einen fahren im oldtimercup mit 60PS die anderen nen formel wagen mit rund 900PS und wiederum ganz andere versuchen die 1/4 Meile mit über 5000PS so schnell als möglich hinter sich zu lassen.

die einen sprechen von testpiloten allgemein, die anderen von den richtigen männern (weniger als 1%), welche die schallmauer durchbrechen und sich mit Mach 6.7 von der X-15 in den Ars.. treten lassen bzw. über 15000ft trudeln.

mädels: wir sprachen von testpiloten im allgemeinen. nicht über rtl2, vox oder sonstig unbrauchbare erscheinungen der medienlandschaft.
über den alltag eines normalen testpiloten würde kein sender der welt auch nur eine minute berichten, da spätestens nach der selben die menschen einschlafen würden. ich habe zu zeiten meines studiums 2 jahre im zentrum für luft u. raumfahrt in braunschweig gearbeitet und aktiv an testflügen teilgenommen. langweilig hoch 10, denn auch die funktionsprüfung einer noch nicht serienreifen avionik ist offiziell ein testflug.

alles andere betrifft den geringsten teil der testpiloten und mag für laien sehr spektakulär sein.
Best Regards
Tailhooker

Benutzeravatar
ProSpeed
Intermediate Member
Beiträge: 335
Registriert: 12. Feb 2004, 12:44

Beitrag von ProSpeed » 30. Mai 2005, 21:30

ähm ja, das zeitalter der extremisten...man mag kaum meinen, dass es auch was zwischen schwarz und weiß gibt.

es gibt sowohl, wie tailhooker beschreibt sehr langweilige teile (logischerweise, denn irgendeiner muss es ja testen) und natürlich gibts es auch die etwas extremeren situationen.
diese kommen zu stande, wenn die derzeitigen gesetze der physik nicht direkt anwendbar sind, dann wirds wieder "gefährlich".
und um ehrlich zu sein: was wir in der luft abliefern im gegensatz zu den vögeln entspricht etwa dem, wenn wir einen roboter betrachten, der einen menschen imitieren soll...
nunja, beispiel wäre z.b. der liebgewonnene wirbel, jeder kann sich was darunter vorstellen, aber die wirklichen feinheiten, d.h. die bewegung der molkeküle, kann sich kein mensch vorstellen, dann muss man es austesten udn ne regelmäßigkeit feststellen.

gruß
pro

Benutzeravatar
Dirty
Intermediate Member
Beiträge: 199
Registriert: 13. Aug 2004, 14:25

Beitrag von Dirty » 30. Mai 2005, 22:31

Uuppps,...der "Gast" war übrigens ich :oops:

Dirty :mrgreen:
It's not the speed that kills you,... it's the sudden stop!!!

Antworten