Testpiloten

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Moderator: JaBoG32 Stab

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Trooper
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Testpiloten

Beitrag von Trooper » 17. Sep 2004, 01:03

Hi zusammen!

Habe vor geraumer Zeit einen Fernsehbeitrag über Testpiloten gesehen.
Die Jungs (Hardcore-risikofreudige-Männer) sind wohl der Hammer! Härter als alle Piloten sämtlicher Streitkräfte zusammen.
Die sind am Limit geflogen, haben den "Vogel" absichtlich ausser Kontrolle gebracht, Hände an die Halterungen im Cockpit gebracht und gewartet, bis sich die Maschine wieder selbst gefangen hat......WOW 5000m im unkontrollierten Flug :shock:
Ich hätte in solch einer Situation die Hosen voll...hehe
Klar haben die eine Sicherheitshöhe, aber trotzdem.....

Testpiloten sind Wahnsinn, da sie Erfahrungen sammeln müssen, die jeder Pilot freiwillig und sehr gerne verdrängen würde bzw. nicht erleben möchte. :shock:

Die Testpiloten sind einfach diejenigen, die die Flugeigenschaften eines Flugzeuges erproben und an Ingenieure und Kampfpiloten weitergeben und trotz aller Sicherheitsvorkehrungen ihr Leben riskieren. Soll nicht heissen, dass ich vor Kampfpiloten, die im Einsatz sind weniger Respekt habe....

Wir können uns das gar nicht wirklich vorstellen, einfach "hardcore"

Ich denke, die Jungs, die mal schnell von Manching nach Neuburg fliegen und eventuell zurück, kommen gar nicht in den "Genuss"....

Grüsse Trooper

Gast

Beitrag von Gast » 17. Sep 2004, 17:27

Auweia, Klischees die einfach nicht vergehen wollen.

Was hat die Erprobung der FCS-Software mit "Härte" zu tun ?
Heutzutage ist der Beruf eines Testpiloten nichts wirklich aufregendes mehr.
Trudeln lernt jeder Flugschüler bei der Luftwaffe.

In den 40er-50er Jahren, das waren "harte" Typen - in Bereiche des Fliegens vorzudringen, von denen man nur spekulieren konnte, das hat von einem Piloten das "gewisse Etwas" abverlangt. Aber heute, wo man nurnoch einzelne Parameter durch Veränderungen an der FCS-Software verändern muss, um die Flugeigenschaften zu "tunen", ist der Testpilot weniger eine Person mit Heldenaura.


BTW: Jede Art von "Flug" ist bei heutigen Flugzeugen unkontrolliert auf grund ihrer instabilen Auslegung (mit Ausnahme einiger russischer Muster und der F-15). Das FCS hält den Ofen in der Luft, nicht der Pilot. :roll:

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Trooper
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Beitrag von Trooper » 17. Sep 2004, 22:40

Hmm....vielleicht interpretiere ich da falsch, aber so ganz ohne ist es auch nicht. Vorallem meldeten sich einige in Relation stehende Personen zu Wort. Eigentlich kann ich da nicht mitreden, ich bin weder Pilot noch Testpilot....
Es waren halt meine Eindrücke. Ausserdem weisst Du weder, um welches Flugzeugmuster es sich handelte und welche Doku ich gesehen habe.... :lol:

"Trudeln lernt jeder Flugschüler bei der Luftwaffe" Ist einleuchtend!

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Mav
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Beitrag von Mav » 18. Sep 2004, 07:11

Aufjedenfall isses nervlich bestimmt nicht einfach sich in ne F-18 zu sitzen und warten bis der Computer sie wieder stabilisiert. (F-18 weil ich sowas gesehn hab da wars eine)

Und dann gibts auch so tolle Erlebnisse wo ne Sidewinder "ausversehen" weg fällt und deinem "Nebenmann" ein Loch in den Flügel reist das die Kiste gnadenlos das Trudeln anfängt.
Hauptmann a.D.

Lenin lehnte grad in Leningrad,
als Stalin Stahl stahl in Stalingrad.

Vom Himmel Hoch da komm ich her,
ach wenn ich doch schon druntern wär,
das Spornrad rauscht der Motor kotzt,
gleich wird die Mühle hingerotzt.

Gast

Beitrag von Gast » 19. Sep 2004, 14:55

Trooper, wenn sich die Maschine von selbst wieder fängt, dann muss das FCS ja eingeschritten haben, sonst würde sie das nicht erst nach 5000ft, sondern sofort ausleiten.

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Greini
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Bezüglich trudeln!

Beitrag von Greini » 29. Mai 2005, 15:14

leute trudeln ist bei den meisten Fliegern ein stabiler Zustand und da braucht selbst der beste Computer eine gewisse Zeit um den Vogel da raus zu bringen!

Da muß man erst mal feststellen ob Normaltrudeln oder Rückentrudeln und dann kann man mal was machen!

und ich muß sagen, ich find dass Testpiloten immer noch die besten der besten sein müssen, nicht zu vergleichen mit den Pionieren der Luftfahrt versteht sich, aber sie machen trotzdem einfach Dinge, die wahrscheinlich das erste Mal mit einem Flieger gemacht werden und wenn man nicht weiß, was der Vogel macht, dann ist das doch ein ziemlicher Nervenkitzel - find ich!

greetings

Greini

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Beitrag von Cratcher » 29. Mai 2005, 18:35

spricht da jemand der erfahrung hat?? Greini bist du Testpilot??
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Greini
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aber hallo!

Beitrag von Greini » 29. Mai 2005, 19:48

also wenn ich selbst Testpilot wäre, dann hätt ich nicht so gesprochen!

weil: Eigenlob stinkt ja bekanntlich!

nein aber ich bin aus dem Milieu sagen wir mal so
Militärpilot, halt

und wenn ich auf einen neuen Typ komm, bin ich froh, dass es irgendwelche wahnsinnigen gegeben hat, die mit dem Vogel mal alles mögliche angestellt haben und somit im Flughandbuch drinnen steht, wie er sich in Grenzsituation verhält! - sehr aufschlussreich

ein sehr großer und wichtiger Punkt ist da das Abreiß- und Trudelverhalten, da ich viel im Gebirge unterwegs bin, is es wichtig zu wissen was der Vogel macht wenn du zu langsam wirst!

als dann redet mit nicht schlecht über Testpiloten und ansonsten noch:

Glück ab und Gut Land!

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Reaper
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Beitrag von Reaper » 29. Mai 2005, 21:17

Hi,

Ich habe auch den größten Respekt vor Testpiloten.
Auch wenn da irgendwelche Computer eingreifen, kann immer noch vieles schief gehen. Es ist ja nicht so dass die Testpiloten immer nur irgendwelche Programme testen. Ganz neue Maschinen müssen trotz der ganzen Testflügen im Simulationscomputer wirklich irgendwann auch geflogen werden.
Beim ertsen Senkrechtstart der Boing X-32 ist es fast schief gegangen, als die Maschine plotzlich anfing instabil zu werden. Die Simulation des Starts verlief glatt aber die Praxis nicht ganz.

Militärpilote haben beim Fliegen andere Probleme, wie man z.B. im Ernstfall vor einer Rakete abhaut oder sowas in der Art :wink: ...

Tailhooker
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Beitrag von Tailhooker » 30. Mai 2005, 00:59

@ Greini: wenn man sich deine posts ansieht kann man sich kaum vorstellen, daß du flugzeugführer beim militär sein sollst. gewagte these aber ich bin mal so frei.

bevor du zurückballerst: ich hab das studium der luft.- u. raumfahrttechnik absolviert (welches im übrigen die grundvorausetzung für die laufbahn eines testpiloten ist) und brenne nur darauf, dir im falle des falles ein ei zu legen. aber derartiges von sich zu geben und dann noch mit so einer behauptung daher zu kommen, ist nicht einfach.

ansonsten bleibt nur mal festzustellen, daß testpiloten keine wahnsinnigen, übermenschen, draufgängerisch oder sonst wie schmerzbefreit bin. ich habe jahrelang mit solchen leuten eng zusammen gearbeitet und eines kann ich versichern. dem großteil von ihnen hätte man solch einen job nie zugetraut. sie sind ingenieure, fliegende ingenieure. nicht mehr und nicht weniger. alles andere ist hollywood. ihr tagesablauf ist alles andere als die freiheit über den wolken. ich wage zu behaupten, daß testpiloten die wenigsten freiheiten in der luft überhaupt haben. zumindest war das schedule unserer testläufe derartig präzise vorgegeben, daß null zeit für extravaganzen war. nahezu jede sekunde ist vorher geplant, ausgearbeitet und dem piloten vorgeschrieben. was ist daran bitte so toll ?? für die leute ist ein flachtrudeln ihrer maschine über 15000 ft kein nervenkitzel, sondern ein höchst wissenschaftlicher vorgang, welcher von computern nicht bzw. sehr ungenau berechenbar ist. punkt.

so, genuch dampf abgelassen aber bei derartigen stammtischparolen...
Best Regards
Tailhooker

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